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Wider den gitarrischen Brumm!

A, Strat ohne Schirm
B, Höfner ohne Schirm
C, Strat Kabel durch die Luft
C1, Strat Kabel durch die Luft
D1, Strat geschirmte Kabel
D2, Strat gesch.Kabel gesch.Fach
D, Ibanez geschirmte Kabel
E, Strat gesch.Fräsung u.Pickguard

Zuerst klären wir: rauscht's oder brummt's (Schhhh oder Hmmmmm)? Die wenigsten Gitarren rauschen, weil sie keine aktiven (verstärkenden) Bauteile haben (keine Transistoren/ICs, vor allem keine Batterie). Also brummt's?!
Geht es weg, wenn du das Gitarrenvolumenpoti zudrehst? Dann streut was in die Gitarre ein, nicht in den Amp, der ist dann ok.
Lässt der Brumm stark nach, wenn du die Saiten oder den Klinkenstecker anfasst?
Jetzt liegt der Verdacht nahe, dass da etwas mit der Abschirmung nicht stimmt.
Als Nächstes frage ich (nicht jedem ist die Bedeutung bewusst) "Singlecoils? Humbucker?", damit ich einschätzen kann, wieviel Gebrumm unvermeidlich ist.  

Wenn man eine Strat mit einfachen Drähten verkabelt (auch die vintage-korrekten mit Stoff isolierten), die auch noch wild durch die Luft gehen (weit entfernt von dem Fleckchen Alufolie auf dem Pickguard), und zudem die E-Fach-Fräsung nicht abgeschirmt ist, dann brummt's. Seht euch das Bild vom Fender Pickguard an. "Gutes" Beispiel! (Bilder A und C)
Wenn der Abschirmlack in der Strat nicht mit dem Massepunkt verbunden ist (schon bei neuen Fenders gesehen), brummt's.
Wenn bei einer Paula von den Potis zum Toggle unabgeschirmter "Klingeldraht" benutzt wird, brummt's.
Wenn die in die Fräsung geknäulte oder die auf den E-Fach-Deckel gepappte Alufolie keinen Kontakt zum Massepunkt hat, brummt's.

Auf dem Bild der Höfner Jazzgitarre seht ihr einfache Drähte zwischen den Potis und zur Buchse, bei der hat es besonders schön bei halb aufgedrehtem Volumenpoti gebrummt (Den Saitenhalter hatte ich bei der dann auch noch geerdet). (Bild B)

Die anderen Bilder zeigen, was ich angestellt habe, die Klampfen zu entbrummen:

Abgeschirmte Leitungen von PUs zu Potis, Schaltern, Buchse ("Klingeldrähte" raus!), soweit es geht. Das einzig Mögliche bei Halb- oder Vollresonanzgitarren, und m.E. sowieso das Beste. Und das vermindert den Lärm auch bei Singlecoils. (Bilder D)
Wenn die mit Stoff isolierten Drähte wegen des Sounds (mancher hört das! Ich höre es nur bei Silberdrähten) bleiben sollen, ist Kupferfolie m.E. das Dichteste (außer Silber oder MU-Metall...). Wichtig ist, die nicht einfach nur hinzupappen - das reicht nicht wirklich für zuverlässigen (niederohmigen) Kontakt - sondern alle Segmente mit Lötungen zu verbinden, und natürlich mit einem Massefußpunkt. Das seht ihr auf den anderen Bildern. Und bitte nicht darauf verlassen, dass die Verschraubung der Potis für die Masseverbindung untereinander ausreicht, die ist ratz-fatz oxidiert, besonders wenn verschiedene Metalle aufeinander treffen. (Bilder E)
Wenn das Fach nicht abgeschirmt wird, wenigstens alle verbliebenen Leitungen ganz dicht an der Folie verlegen, eventuell unter die Potigehäuse und mit Massekabeln umwickeln oder verdrillen. Dazu den E-Fachdeckel (bei Paulas z.B.)mit Folie "verkupfern" und per Kabel an Masse legen.

Noch ein Wort zu den zunehmend beliebten Steckkontakten (u.a. beim nach dessen eigener Einschätzung allerbesten E-Gitarrenbauer der Welt): Ich halte davon garnichts. Ich habe da schon jede Menge Wackler und Brummer gesehen. Ich meine, da wird Zuverlässigkeit auf dem Altar der kostengünstigen Fertigung geopfert. Ich plädiere für Abschneiden und Verlöten. Auch das Gestecke bei Nachrüstsets aktiver PUs halte ich nicht für langzeitstabil. Die Zeiten, als die komplette Elektrik in einem Blechgehäuse steckte, sind leider vorbei...

Es gilt natürlich immer zu entscheiden, welchen - auch kostenmäßigen - Aufwand man treiben will. Also Aufschrauben, Analysieren, Lösungen abschätzen. Bis jetzt waren alle jedenfalls glücklich, wenn sie ihr Schätzchen wieder abgholt haben. Das Generve nahm ein Ende (oder wurde deutlich weniger)!

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